König Ubu

Von Alfred Jarry 

Deutsche Fassung: Ulrich Bossier
Premiere: Mai 2013
Regie / Inszenierung: Janina Szarek
Dramaturgie: Janina Szarek / Olav Münzberg
Musik: Mirosław Jastrzębski
Bühnenbild / Kostüme / Plakat: Andre Putzmann
Szenische Bewegung: Janina Szarek / Dzidek Starczynowski
Tonaufnahmen: Mariusz Maszewski
Lichtinstallation: Bartłomiej Kaczalski
Ton: Karol Kaźmierczak

Es spielen die Studenten der “Transform Schauspielschule” Berlin:
Deniz Ekinci (Vater Ubu), Tara Sanatpour (Mutter Ubu), Philipp Rosenthal (Bordure / Giron), David Kratz (König Venceslav / Stanislav Leszczynski / Cotice), Pablo Grant-Zapata (Bourgrelas), Agata Karpiel (Königin), Katharina Oschmann (Zarin), Katharina Scheffner (Pile),

Ensemble-Aufgaben: Sandrine Zenner, Lili Tessmer und andere

Ubu – das freigesetzte Ungeheuer, das im Menschen steckt

Vater Ubu ist ordinär, feige, tückisch – ein Monstrum mit gewaltiger Lust am Fressen, Rauben, Morden. Grenzenlose Menschenverachtung ist der Urgrund, aus dem er lebt. Ubu – das freigesetzte Ungeheuer, das im Menschen steckt.

Jarry überzeichnet das Böse und führt es ins Groteske, bis dorthin, wo das Grauen in Gelächter umschlägt. Ubu ein Wahrbild des Menschen. Ubu, ein großer Wanst, riesiger Einfallspinsel, lumpenhörig, dumm, schlau, feige, grausam – ein ungeschminkter Bösewicht mit einem Hasenherzen, ein gemütlicher Massenmörder, ein Pantoffelheld. Ubu ist unschuldig wie ein Kind, gewissenlos aus Dummheit und von einer entwaffnenden Offenherzigkeit.

Die Konfrontation des jugendlichen Weltbildes

Ubu ist die Vorwegnahme und Vorhersage der Diktatoren, vor denen die Welt im 20. Jahrhundert zitterte und auch im 21. weiter zittert. Trotzdem ist bei all dem Schrecklichem Ubu hinreissend komisch, ein blutig heiterer Kinderschreck der Weltgeschichte und gewaltiger Spaßmacher. “König Ubu” wird von jungen Menschen gespielt, von denen einige im Alter des Autors sind, als er die erste Fassung von “Ubu” schrieb. Das gibt der Inszenierung ebenfalls Richtung und konkrete Impulse, unterstützt das “ewige Kind” im Schauspieler, führt die Inszenierung in Richtung: unverfälschte Naivität, Spontanität, Schlichtheit. Die Konfrontation des jugendlichen Weltbildes – Idealismus, Scharfsinn und Kompromisslosikeit – mit dem Monstrum schärft den Blick für die Tragik des menschlichen Lebens. “König Ubu” – ein naives, poetisches Stück, ganz unpsychologisch, ein Volksstück (aus dem Kasperle-Puppentheater), eine metaphysische Clownerie, Groteske, Farce.

Das Projekt wird finanziert vom Ministerium für Kultur und National Erbe der Republik Polen und ist entstanden unter der Schirmherrschaft von “TVP Szczecin und “Gazeta Wyborcza”. “König Ubu”, ein Stück für Kinder, Narren und Wissende.

Eine Koproduktion der Fördervereins Itegra – Stettin und des “TEATR Studio am Salzufer”.

Deniz Ekinci als König Ubu in “König Ubu” Foto: Stefan Dybowski aus den Archiven des Teatr Studio am Salzufer.
Deniz Ekinci als König Ubu in “König Ubu” Foto: Stefan Dybowski aus den Archiven des Teatr Studio am Salzufer.
Die Studenten der Transform Schauspielschule als Ensemble in “König Ubu” Foto: Stefan Dybowski aus den Archiven des Teatr Studio am Salzufer.
Linkes Foto: Deniz Ekinci als König Ubu, Tara Sanatpour als Mutter Ubu, Katharina Scheffner als Pile und Lili Tessmer als Ensemble-Aufgaben in “König Ubu”
Rechtes Foto: Deniz Ekinci als König Ubu und Philipp Rosethal als Bordure in “König Ubu” Fotos Stefan Dybowski aus den Archiven des Teatr Studio am Salzufer.