Von Neil LaBute „Das Maß der Dinge“
Premiere: Dezember 2005
Regie: Janusz Cichocki
Das Stück spielt im Milieu von Studenten. Es gibt vier Akteure, zwei Frauen, zwei Männer.
Sie bilden zwei Pärchen. Evelyn und Adam, Jenny und Philipp.
Das Thema, um das alles kreist, ist anfangs vordergründig die Liebe, später tritt sie zugunsten zweier anderer Themen zurück, lebt aber untergründig als Stachel und Problemstellung weiter fort.
Das Stück plätschert anfangs als normale Beziehungsdiskussion zwischen den beiden Pärchen dahin, erhält dann aber realistische und damit dramatische Akzente in Wahrheitsfindungsprozessen. Hat Adam Evelyn mit Jenny hintergangen? Und auch in der Beziehung von Jenny und Philipp, die heiraten wollen, kriselt es auf einmal. Evelyn ist nun diejenige, die von allen vier Akteuren am stärksten auf das: “die Wahrheit sagen“ insistiert. Aber alles wird schließlich durch Evelyn auf den Kopf gestellt. Alle Realität der bisherigen Handlungen wird plötzlich zum bloßen Schein. Alle Begriffe beginnen zu purzeln. Was ist Realität? Was Wahrheit? Handelt es sich auf einmal um eine Komödie? Tragödie? Tragikomödie? Um ein Drama? Oder nur um das Ich hoch zwei?
Neil LaBute wirft in einem faszinierenden Stück auf einmal viele Fragen auf und zwingt die Zuschauer sie sich selbst zu stellen und zu beantworten. – TEATR Studio am Salzufer.